Diese Internetseite ist für alle an Akromegalie interessierten Personen im deutschsprachigen Raum
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Handelt es sich um ein Symptom oder um ein Anzeichen?

Ein Symptom spüren Betroffene und teilen es einem Arzt mit, beispielsweise Kopfschmerzen, Gelenkbeschwerden oder übermäßiges Schwitzen.

Ein Anzeichen stellt ein Vertreter des medizinischen Fachpersonals bei der Untersuchung fest, beispielsweise einen veränderten Kieferknochen, eine ungewöhnlich dicke Haut oder einen Bluthochdruck.

Anzeichen einer Akromegalie

Wie wirkt sich Akromegalie auf die Betroffenen aus?

Akromegalie kann sich unterschiedlich auf die Betroffenen auswirken. Manche Menschen bemerken im Laufe der Zeit körperliche Veränderungen, etwa dass Ringe oder Handschuhe nicht mehr passen oder auch die Schuhe kleiner erscheinen als sonst. Manche Menschen stellen fest, dass sich zwischen ihren Zähnen Lücken bilden oder sich ihre Gesichtszüge verändern.

Da die Wachstumsfugen der Knochen bei Erwachsenen geschlossen sind, nimmt man durch den Überschuss an Wachstumshormon nicht mehr an Körpergröße  zu. Es kann jedoch zu einer Verdickung der Knochen, von Weichteilen und auch der inneren Organe kommen.

Andere wiederum beobachten Veränderungen des Sehvermögens oder unspezifische Symptome wie Gelenkbeschwerden, allgemeine Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Niedergeschlagenheit, die möglicherweise zunächst anderen Krankheiten zugeordnet werden.

Bei Frauen ab 40 können die Symptome fälschlicherweise dem Beginn der Wechseljahre zugeordnet werden.

Beschwerden des Partners über übermäßiges Schnarchen oder Schlafstörungen, eine langsame Gewichtszunahme oder übermäßiges Schwitzen sind ebenfalls Zeichen einer Akromegalie.

“Vielleicht hätte man bei mir aufgrund meiner Symptome schon viel früher auf die Akromegalie kommen können. Zum einen hatte ich seit zweieinhalb Jahren Probleme mit dem Atmen. Meine Frau sagte, dass ich nachts Aussetzer hätte – ich würde schnarchen und dann minutenlang nicht atmen. Gleichzeitig – über die letzten fünf Jahre – hatte ich immer mal wieder Probleme mit dem Karpaltunnel. Daraufhin war ich beim Neurologen, der eine Beeinträchtigung feststellte, die aber nicht so schlimm sei, dass man hätte operieren müssen. Außerdem hatte ich einen Diabetes mellitus – und ich habe schon gemerkt, dass sich meine Hände und Füße veränderten, aber ich hätte nie gedacht, dass das etwas mit einer Erkrankung zu tun hat. „Mensch, hast du große Hände“ – solche Kommentare kamen schon öfter, aber ich dachte, dass das von der Arbeit kommt. Ich habe schon immer gerne und viel an Haus und Garten gearbeitet. Und als die Schuhe gedrückt haben, dachte ich, dass ich einfach bequemere Schuhe brauche. Dass die Füße gewachsen sind, darauf bin ich nie gekommen. Tatsache ist aber, dass ich damals Größe 44 hatte und jetzt 46 trage. Auch der Ehering, der passte schon lange nicht mehr – das war aber ein Prozess, der sich bestimmt über 20 Jahre hinweggezogen hat.“
Herr W. L.

Welche körperlichen Veränderungen können sich im Laufe der Zeit entwickeln?

Die Erkrankung kann sich über viele Jahre hinweg durch allmähliche Veränderungen der Knochen äußern. Nase und Augenbrauenpartie werden größer, der Unterkiefer steht hervor, Zahnlücken werden breiter und Fehlstellungen der Zähne können entstehen. Die Stimme kann tiefer und rauer werden, wenn sich die Stimmbänder vergröbern.

Auch eine Vergrößerung der Schilddrüse („Kropf“), der Prostata (Prostata-Hyperplasie) sowie gutartige Tumoren innerhalb des Gebärmutter-Muskelgewebes (Uterus-Myome) können vorkommen. Viele Patienten entwickeln einen erhöhten Blutdruck, es kann zu Herzkreislauferkrankungen oder zur Entwicklung eines Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) kommen.

Diese Symptome und Anzeichen entwickeln sich allmählich und Sie – und selbst Menschen, die Ihnen nahestehen und die Sie jeden Tag sehen – bemerken diese möglicherweise erst nach einiger Zeit. Tatsächlich kann es sein, dass Freunde oder Verwandte, die Sie länger nicht gesehen haben, oder ein neuer Arzt die körperlichen Veränderungen zuerst bemerkt und eine Akromegalie anspricht.

Ihr derzeitiges Erscheinungsbild mit einem älteren Foto zu vergleichen, kann Ihnen helfen, die Veränderungen durch eine Akromegalie zu erkennen.

„Es fing an mit Gelenkschmerzen – insbesondere an den Knien und Füßen. Zwei Jahre später hatte ich an beiden Seiten Karpaltunnel-Operationen. Dann folgten OPs am Hallux und an den Zehen. Im gleichen Jahr musste die Gebärmutter entfernt werden, weil sie riesengroß wurde und auf die Blase und den Darm drückte. Meine Schuhe passten nicht mehr und ich musste mir die Ringe vergrößern lassen. In der Zeit ging es mir nicht gut – ich merkte, dass ich mich stark veränderte. Als mich eines Tages sogar meine Cousine nicht mehr in der Stadt erkannte, wusste ich, dass irgendetwas mit mir nicht stimmt. Und ich konnte nicht glauben, dass es Rheuma sein sollte.“
Frau E.M.

„Eines der ersten Anzeichen bei mir war das Schwitzen – zu der Zeit stand ich aber noch in onkologischer Nachbetreuung wegen des Hodgkin-Lymphoms und die Ärzte taten es damit ab. Dann gab es aber erste Anzeichen von Milchfluss aus der Brust. Zyklusunregelmäßigkeiten hatte ich auch schon länger, das klappte bei mir noch nie.“
Frau F. E.

Kurzinformation zu Akromegalie:

Die Diagnose Akromegalie wird oft verzögert gestellt, da sich die Anzeichen allmählich entwickeln und zunächst unspezifisch sind. Sie können fälschlicherweise dem normalen Alterungsprozess zugeordnet werden. Die Krankheit ist außerdem so selten, dass nur wenige Hausärzte (ca. 16 von 100) jemals einen Patienten mit Akromegalie sehen.

Derzeit geht man davon aus, dass zwischen dem Auftreten erster Symptome und der Diagnose Akromegalie etwa sechs bis zehn Jahre vergehen.

Lesen Sie mehr über die Diagnose der Akromegalie  >

Könnte eine Akromegalie Ihre Symptome hervorrufen?

Lesen Sie die folgenden Fragen zu Symptomen, die Menschen mit Akromegalie beobachten, und zu Anzeichen, die medizinisches Fachpersonal feststellen kann.

Überlegen Sie, wie Sie sich fühlen und scheuen Sie sich nicht, eine zweite Meinung einzuholen, wenn Sie weitere Symptome beobachtet haben, die hier nicht gelistet sind. Alle Symptome könnten in Summe auf eine Akromegalie hinweisen.

Denken Sie daran, dass Symptome und Anzeichen möglicherweise unauffällig oder unspezifisch sind, sich über Jahre entwickeln und nicht als Akromegalie erkannt werden, bis Sie eine entsprechende Diagnose von einem Arzt erhalten haben.

Wenn Sie einige dieser Fragen mit “Ja” beantworten oder vermuten, dass Sie Akromegalie haben, sollten Sie dies mit einem Arzt besprechen, der Sie an einen Spezialisten für die Behandlung endokriner Erkrankungen überweisen kann.

Wenn Sie noch keine Diagnose haben, sollten Sie einen Arzt konsultieren, da die hier zur Verfügung gestellten Informationen eine medizinische Beratung nicht ersetzen können.

„Sie müssen nicht alle Symptome haben, um ein Problem zu haben. Meine Symptome haben mich anfangs nicht krank gemacht.“

Maria, Leben mit Akromegalie

Checkliste der Symptome und Anzeichen einer Akromegalie

Denken Sie an die letzten Jahre:

  • Hat sich Ihre Schuhgröße verändert?
  • Haben Sie festgestellt, dass sich die Größe Ihrer Hände verändert hat? Haben Sie sich beispielsweise größere Handschuhe gekauft oder brauchen Sie eine andere Ringgröße?
  • Haben Sie oder Ihr Zahnarzt Veränderungen an Ihrer Zahnstellung oder Ihrer Kieferform festgestellt?
  • Sind zwischen Ihren Zähnen Lücken entstanden oder hat sich eine Fehlstellung entwickelt?
  • Kommt Ihnen Ihre Zunge für Ihren Mund zu groß vor oder größer, als sie sein sollte?
  • Hat sich Ihre Stimme verändert? Wurde Sie tiefer oder rauer?
  • Haben Sie häufiger Schlafstörungen oder sind Sie tagsüber oft müde?
  • Hat Sie jemand darauf aufmerksam gemacht, dass Sie nachts schnarchen? Wenn ja, setzt Ihre Atmung zeitweilig aus (Schlafapnoe)?
  • Haben Sie regelmäßige oder schmerzintensive Kopfschmerzen?
  • Haben Sie Veränderungen bezüglich Ihres Gesichtsfeldes bemerkt?
  • Haben Sie festgestellt, dass Sie mehr schwitzen als früher?
  • Haben Sie regelmäßig Gelenkschmerzen?
  • Sind Sie häufiger niedergeschlagen und wissen nicht recht weshalb?
  • Hat sich der übliche Ablauf Ihres Menstruationszyklus verändert?
  • Sind Sie regelmäßig müder als sonst, und tun Sie deshalb bestimmte Dinge nicht mehr?
  • Haben Sie mit bestimmten Aktivitäten aufgehört oder vermeiden Sie sie sogar aktiv, weil sie zu schmerzhaft sind?

Laden Sie sich hier eine Kopie dieser Checkliste herunter:

Symptome und Anzeichen einer Akromegalie (MS Word)

Symptome und Anzeichen einer Akromegalie (PDF)

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